Florierende Wirtschaft, Fachkräfte gesucht und
Welterbe mit Potential.

Wirtschaftsjunioren Schleswig ziehen Bilanz

 

„Die Wirtschaftsregion Schleswig bestehend aus den Ämtern Arensharde, Haddeby, Südangeln und der Stadt hatte Ende 2018 62.282 Einwohner und damit entgegen der bisherigen Erwartung 208 Einwohner mehr als im Vorjahr.

 

 

„Jeder Einwohner bedeutet Kaufkraft für die lokale Wirtschaft“ berichtet Tischlermeister Jan Peter Hansen für die Wirtschaftsjunioren Schleswig. „Schleswig hat sich im intensiven Wettbewerb mit den anderen Mittelzentren behaupten können“ ergänzt Stefan Wesemann, IHK Geschäftsstellenleiter in Schleswig. Die Einzelhandelszentralität, eine Kennziffer für die Sogkraft einer Einkaufsstadt, hat leicht abgenommen, liegt aber über 190%-Punkte und beschreibt die besondere Bedeutung des Mittelzentrums für die Bürger. „Um diese Position zu halten, muss die Attraktivierung der Innenstadt sehr zügig umgesetzt werden“, ergänzt er.

 

„Die gewerblichen Betriebe und Ihre Mitarbeiter waren 2018 erfolgreich. Sie haben das hohe Niveau des Vorjahres fast erreicht. Es fehlten nur 600.000 Euro bei insgesamt fast 24 Mio. Euro, die die erfolgreichen Gewerbebetriebe und das Handwerk in die Kassen der Stadt und der Gemeinden gezahlt haben“, so Hansen weiter. „Gut, dass die ein oder andere Kommune von einer Erhöhung des Gewerbesteuersatzes im letzten Jahr abgesehen hat“.

 

Die Vereinigung junger Unternehmer und Unternehmerinnen bzw. junger Führungskräfte stellt jährlich, wie ein Wirtschaftsunternehmen, eine Bilanz des Erreichten für die Ämter Arensharde, Haddeby, Südangeln und die Stadt Schleswig vor. „Die aktuelle Lage ist gut und die Aussichten für die nächsten 12 Monate sind stabil auf hohem Niveau“ berichtet Wesemann aus einer Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Junioren und aus der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage. Die WJ-Betriebe wollen sogar wachsen. Mehr als 70% der Befragten Unternehmen wollen ihren Stand der Beschäftigten ausweiten. „Das belegt das aktuell hohe Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft“, sagt Wesemann.

„Gibt es Raum für Gewerbesteuersenkungen?“ fragte WJ-Mitglied Arne Hinrichsen. Die Antworten von Ralf Lausen, Amt Arensharde, Heiko Albert, Amt Südangeln, Ralf Feddersen, Amt Haddeby und Bürgermeister Dr. Christiansen sind nahezu gleichlautend. Sie wollen die Hebesätze nicht erhöhen und verstehen die Bedenken der regionalen Wirtschaft.

Um Fördergelder zu erhalten und den wachsenden Aufgaben gerecht zu werden, sehen sie sich jedoch manchmal dazu gezwungen. Raum für ein Absenken sehen sie derzeit nicht. Außerdem bleibt zumindest den Landgemeinden lediglich 15 bis 30 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen für den eigenen Haushalt.

 

Die Junioren empfehlen Politik und Verwaltung aus Sicht der jungen Wirtschaft besonders vier Handlungsfelder anzugehen, berichtet Martin Felske. Gewerbesteuerhebesätze stabil halten, leistungsfähiges Internet in der ganzen Region, ein ausreichendes Angebot von verfügbaren Gewerbeflächen und das Welterbe noch aktiver innen und außen vermarkten.“ Die Vertreter der Ämter und Stadt bestätigen, dass sie die Internetversorgung derzeit massiv ausbauen. Der ländliche Raum wird dabei schneller ausgebaut als die Stadt, weil er bisher eher als unterversorgt galt und Fördergelder erhält. „Der Breitbandzweckverband Kropp-Arensharde wird in zwei Jahren beispielsweise 30 Mio. Euro investieren und bekommt davon ca. 13 Mio. gefördert“, berichtet Lausen. Die Kommunen arbeiten derzeit an einer Ausweitung des Gewerbeflächenangebots. Böklund, Silberstedt, Busdorf wollen teilweise gemeinsam mit Schleswig Flächen sehr bald entwickeln. „Mit dem Fördermittelgeber für das IKG Schuby werden wir über eine Aufweichung der Ansiedlungsbedingungen sprechen, um auch dort mehr bewegen zu können“, berichtet Bürgermeister Christiansen.


Das Welterbe birgt viel Potential, aber in der Bevölkerung und in der lokalen Wirtschaft ist das noch nicht ausreichend bekannt, berichtet die WJ Umfrage. 80 Prozent sehen großes Potential in der Auszeichnung, erkennen oder wissen aber nicht genau welche Aktionen geplant sind und wie jeder Betrieb oder Bürger sich einbringen kann. „Das wird sich in Kürze ändern“, berichten Ralf Feddersen und Max Triphaus von der Ostseefjord Schlei GmbH. „Bisher haben wir uns um das Außenmarketing gekümmert, jetzt wollen wir auch innen wirken“, sagt Triphaus.


„Eine gute Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Verwaltung bzw. Politik liegt allen Beteiligten sehr am Herzen“, fasst WJ Vorsitzender Dirk Erny zusammen und empfiehlt im Rahmen der Möglichkeiten maximal wirtschaftsnah zu entscheiden zum Wohl der gesamten Region.

 

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